Ich habe bei meinen R129 (300sl, Baujahr 1991) die Kardanwelle ausbauen müssen (Grund: Simmerring am Schaltgetriebeausgang war zu wechseln). Dabei fiel auf, dass der hintere Teil der Kardanwelle sich bei diesen Arbeiten von der vorderen Kardanwelle löste. Also Mittellager mit Klemmverbindung und vordere Kardanwelle bilden eine Einheit und der hintere Teil der Kardanwelle bildet eine zweite Einheit. Inzwischen ist mir bewusst, dass es eine Markierung gibt wie die zwei Teile wieder zusammengesteckt werden müssen. Meine Frage ist aber ist es normal dass der hintere Kardanteil sich so einfach vom vorderen Kardanteil durch auseinanderziehen lösen kann oder wird dies erst durch ein Lösen der Klemmmutter ermöglicht?
Die Klemmmutter sollte mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen werden. Die wert ist im WIS. Es ist aber normal das sich die Gelenkwelle rausziehen lässt, es darf nur nicht zu leicht oder zu schwer gehen.
Theoretisch muß man an der Klemmmutter nix machen wenn man sie nicht verstellt hat.
Mathias, Hans,
ich hab's im Winter gemacht. Bei mir ging es ohne eine Klemmvorrichtung, also einfach auseinander ziehen. Allerdings hab ich was im Kopf, dass die SL vor 92 eine Klemmung hatten. Kann das aber aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, meiner ist aus '96. Wichtig war bei meinem nur, dass die beiden Teile wieder an derselben Stalle zusammen gesteckt werden. Es könnte sonst zu einer Unwucht der Welle führen. Also entweder findet ihr eine Markierung, oder ihr macht Euch selbst eine. Wo soll die Kardanwelle auch hin? Vorne ist sie am Getriebe fest und hinten am Differential. Die freie Beweglichkeit braucht es zwecks Längenausgleich bei Verwindung der Karosse/des Chassis.
Jetzt hab ich die offizielle Antwort von der Firma elbe (Gelenkwellenreparatur). Die hat mir mitgeteilt, dass bis 92 die Klemmutter Verbindung bei der Gelenkwelle des 300Sl verbaut war. Der Einbau der Gelenkwelle erfolgt bei geöffneter Klemmverbindung, sodass zuerst die Hardyscheiben auf beiden Seiten und dann das Mittellager befestigt wird. Nachdem alles spannungsfrei eingebaut ist wird die Klemmverbindung geschlossen und die Gelenkwelle bildet eine Einheit. Beim Ausbau ist daher umgekehrt vorzugehen. Erst Klemmverbindung lösen, dann die Hardyscheiben lösen und dann das Mittellager. So und jetzt kommt das Problem: Laut offizieller Dokumentation vom Mercedes muss hierfür der Auspuff ausgebaut werden, erst dann kann man nämlich die Klemmverbindung (Schlüsselgrösse 46) lösen. Meine Lösung: Ich habe einen sogenannten Hahnenfuss (46) gekauft, an diesen kann man eine Vierkantverlängerung befestigen (in diesem Falle 2 lange Vierkantverlängerungen), Diese habe ich nach vorne über den Auspuff geführt und mit einer Ratsche verbunden. So lies sich die Klemmmutter festziehen ohne den Auspuff auszubauen.
Da die Welle neu ausgewuchtet wurde hat sie auch neue Markierungen. Ansonsten sind auf beiden Wellenhälften eingeprägte Markierungen, auf einer Welle eine Strichmarkierung und auf der anderen Welle eine Doppelstrichmarkierung. Wenn die zwei Wellenhälften so zusammengesteckt werden, dass die Strichmarkierung zwischen den Doppelstrichmarkierung sich befindet ist die Welle optimal zusammengesteckt und ausgewuchtet.
Danke an alle für die Antworten und Grüsse Hans